Seinerzeit hatte ich, da ich mir Sorgen um das Thema und die Zukunft unserer EMW machte, jedoch nicht weiter auf irgendwelche Auguren hören wollte, direkt im Umweltministerium (Pressereferat) angefragt.
Hier nun ein Auszug aus der Antwort, die mich heute erreichte:
Berlin, 01-04-2008
Sehr geehrter Herr xxxxxxx,
wir danken Ihnen für Ihre Anfrage und Ihr Interesse, zeigt uns dies doch, dass die Politik der Bundesregierung zum Klimaschutz bei gleichzeitiger Förderung der heimischen Automobilindustrie auf fruchtbaren Boden fällt und sich eines breiten Rückhalts in der wahlberechtigten Bevölkerung erfreut.
Nun zu Ihrer Anfrage im Einzelnen:
Sie befürchten einerseits, dass Fahrzeuge der Baureihe EMW R35-3 künftig einerseits wegen mangelnder Umweltverträglichkeit (Stichwort Feinstaub) von Fahrverboten betroffen wären, andererseits diese Fahrzeuge zudem die von der Bundesregierung geplante Beimischung höherer Mengen an Bioethanol (E 10 und künftig E 35) nicht vertragen würden.
Nach Rückfrage beim zuständigen Vertreter der BMW AG (die seinerzeit den Kraftradtyp R 35 entwickelte und auch als heutiger Rechtsnachfolger des VEB Eisenach, in dem seinerzeit die Baureihe EMW R 35-3 gefertigt wurde, die erforderliche technische Dokumentation besitzt) hier im Hause, Herrn Norbert Lobby, können wir Ihnen folgende Auskünfte erteilen:
Der Fahrzeugtyp R 35 wurde seinerzeit als Behördenfahrzeug entwickelt. Hierfür galten bereits zur damaligen Zeit sehr strenge Verbrauchskriterien, wenngleich das Thema Klimaschutz damals noch nicht den heutigen Stellenwert genoss. Verbunden mit den noch heute gültigen Qualitätsanforderungen an die Materialqualität der solchermaßen eingesetzten Fahrzeuge ergaben sich für den damaligen Konstrukteur Anforderungen, die in geradezu beispielhafter Weise gelöst wurden und dem Fahrzeug noch heute eine überaus positive Umweltverträglichkeit attestieren.
So wurde z.B. ein Zündverstellmechanismus zugerüstet, der es dem Fahrer ermöglicht, dem Motor zu jedem Zeitpunkt ein exakt dosiertes Benzin-Luft-Gemisch von äußerst nachhaltiger Klimaeffizienz zuzuführen. Bezogen auf heutige E10-Kraftstoffe lassen sich mittells dieses Zündverstellhebels die Bioethanolanteile im Kraftstoff effizienter als bei anderen Konstruktionen verwerten (bessere Ausnutzung der pflanzlichen Anteile, durch Trennung derselben vom restlichen Kraftstoff), d.h. die Motoren gelten als besonders umweltfreundlich; ein Effekt, der sich bei steigender Bioethanolbeimischung noch potenziert.
Die Verwendung des düsennadelfreien 3-Düsen-SUM-Vergasers garantiert darüber hinaus niedrige CO²- und Feinstaubwerte, die erst wieder durch heute auf dem Markt befindliche modernste Einspritzsysteme erreicht werden können.
Die eingesetzte Flachkolbenbauweise, die heute noch als richtungsweisend im Motorenbau gilt, garantiert zudem ein äußerst kraftstoffsparendes und lärmemissionsarmes Fahrverhalten.
Bezüglich der Materialverträglichkeit von Bioethanolkraftstoffen sind insbesondere die in der späteren DDR gefertigten Typen EMW-R 35-3 als besonders hochwertig zu bezeichnen, was wohl auf die verstärkte Verwendung heimischer ostdeutscher bzw. aus der damaligen Sowjetunion eingeführter erstklassiger Metalle zurückzuführen ist.
Leider, und das räumt das Herstellerwerk ein, wurde diese konstruktive und materielle Sorgfalt den in der Bundesrepublik während der Wirtschaftswunderjahre gefertigten BMW-Motorradtypen (hier insbesondere die Fahrzeugreihen R 25 - R 27 und R 50) nicht mehr zuteil, so dass diese Fahrzeuge, auch auf Grund einer derzeit nicht möglichen technischen Modernisierung, in den Klimaschutzbemühungen der Bundesregierung keine Berücksichtigung finden können...
Wir danken Ihnen für Ihre Anfrage und verweisen darauf, dass dieser Bescheid gebührenpflichtig ist. Bitte überweisen Sie den anhängenden Betrag auf die Haushaltsstelle der Flugbereitschaft der Bundesregierung und.....
Wollte ich Euch nicht vorenthalten, da ich mich doch riesig über die prompte Reaktion gefreut habe

k.